Kessi Brauer arbeitet als stellvertretende Stationsleitung und Krankenschwester am Klinikum in Görlitz.
Krankenschwester war nie ihr Traumberuf. Dennoch wusste Kessi bereits vor der Ausbildung, was sie wollte. In erster Linie mal in der Heimat bleiben und Geld verdienen. Sie wollte auf eigenen Beinen stehen. Und um allein über die Runden zu kommen, braucht es nun mal Geld. Dafür schaute sie sich die unterschiedlichsten Arbeitgeber in Görlitz an. Das Klinikum war auch dabei. Hier hatte Kessi in der 9. Klasse auch ein Praktikum absolviert, dass ihr gut gefiel. Denn die Arbeit in der Pflege ist vielschichtig. Ihre Bewerbung als Kinderkrankenschwester folgte prompt. Daraus wurde zwar nichts, weil die Kapazitäten erschöpft waren, aber während des Bewerbungsgesprächs bot man Kessi eine normale Krankenschwesterausbildung an. Schlussendlich war es die Art und Weise des Bewerbungsgespräches, die Kessi imponierte. Freundschaftlich, auf Augenhöhe. Das gab am Ende den Ausschlag für die Ausbildung am Klinikum.
"Mein Aufgabengebiet hat sich als stellvertretende Stationsleitung deutlich vergrößert. Als Krankenschwester arbeite ich, wie alle anderen auch, auf Station mit. Ich habe meinen Bereich und kümmere mich dort um meine Patienten. Blut abnehmen, Essen bringen, Visiten, Schüler anleiten.
Als stellvertretende Stationsleitung obliegen mir folgende Aufgaben:
Stationsorganisation, Dienstpläne schreiben, motivieren, kommunizieren und nicht zuletzt vermitteln. Wir müssen als Team harmonieren, in guten wie in schlechten Zeiten. Das ist eine große Herausforderung und nicht immer einfach."
„Die Notaufnahme kann ich jedem nur empfehlen. Dort erlebt man alles. Die schönen Sachen, also beispielsweise wenn die hochschwangere Frau ankommt und ganz schnell zum Kreissaal will und ich ihr dann den Weg weise. Aber auch die nicht so schönen Sachen, wie beispielsweise Menschen, die bei einem Verkehrsunfall zu Schaden gekommen sind. Dort wächst man über sich hinaus. Ich war als junge Schwester oft überfordert mit der Situation, bin aber gut an die Hand genommen worden und daran gewachsen.
Durch die unterschiedlichen Szenarien und Anforderungen habe ich Wissen erworben, dass mir heute noch hilft.“
"Ich denke, es gibt wenige Berufe, bei denen man so viel Wertschätzung erhält, wie der in der Pflege. Und das ist für mich Motivation hier jeden Tag gerne herzukommen, auch wenn es mal nicht so läuft. Der Beruf ist außerordentlich facettenreich und bietet zudem noch eine Menge Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen."
„An jedem Arbeitstag begegnet mir der Haupteingang. Heute ist der Weg bis zur Tür etwas ganz normales, aber ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Tag und wie aufgeregt ich damals war.“