Janine Vogel kommt über Umwege zur Pflege. Bereits als Kind weiß Janine, was sie später mal machen möchte.
Es soll ein sozialer Beruf sein. Ein Beruf, bei dem sie anderen Menschen helfen kann. Nach ihrem Schulabschluss ist sie zu jung, um die Krankenschwesterausbildung machen zu können. Damals gab es eine Altersbeschränkung für diesen Beruf. Janine absolviert kurzerhand ein freiwilliges, soziales Jahr im Pflegeheim und erkennt, dass Welten zwischen Schule und Arbeit liegen. Es war ihr einfach zu anstrengend. Daraufhin lernt Janine Diätassistentin. Schnell stellt sie fest, dass ihr das zu weit weg ist vom Menschen und so bewirbt sie sich am Klinikum in Ebersbach-Neugersdorf für die Ausbildung zur Krankenschwester. Sie wird genommen und kann sich ihren Kindheitswunsch erfüllen. Nach der Zeit als Krankenschwester arbeitet sie viele Jahre im ambulanten Pflegedienst. Dabei ist sie fast ausschließlich allein unterwegs. Ihr fehlt ein Team und der kollegiale Austausch. Wie es der Zufall so will, bekommt sie einen Tipp. Die Tagespflege der Diakonie sucht Personal. Mit gemischten Gefühlen nimmt Janine das Angebot an und stellt fest, dass die Arbeit im Team und mit den Bewohnern sehr viel Spaß macht.
Kessi Brauer arbeitet als stellvertretende Stationsleitung und Krankenschwester am Klinikum in Görlitz.
„Das Glücklichsein und die Zufriedenheit unserer Gäste motivieren mich stets aufs Neue. Auf der anderen Seite motiviert mich mein Team. Wir arbeiten auf Augenhöhe. Jeder macht Alles und wir können immer miteinander reden. Bei uns tritt Einer für den anderen ein. Wenn ich mal eine halbe Stunde mehr Zeit benötige, dann springt ein Kollege ein und nimmt mir die andere Arbeit ab. Das ist ein wunderbares Arbeiten.“
„Zu meinen täglichen Aufgaben gehören unter anderem: Mahlzeiten zubereiten, die Körperpflege, die Dokumentation, die Beschäftigung mit den Tagesgästen, sowie die Praxisanleitung. Wir legen besonders viel Wert auf Einzelbeschäftigung. Beispielsweise geben wir Massagen oder basale Stimmulationen. Wir haben zwar einen Wochenplan, sprechen uns aber ständig mit unseren Gästen ab. Wenn ich dann feststelle, dass sie heute eher Lust auf ein Gesellschaftsspiel haben, ändere ich den Plan. Alles ist sehr individuell. Wir holen unsere Gäste da ab, wo sie sind.“
„Gerade hier auf dem Land sind viele Menschen allein. Und die sind dann natürlich unglaublich dankbar, wenn sie zu uns kommen können, um mit uns zu reden oder einfach nur zu spielen. Mensch-Ärgere-Dich-Nicht steht ganz hoch im Kurs. Wir sind so etwas wie der Familienersatz.“
„Die Begleitung eines Menschen bis zu seinem Tod hat mich besonders geprägt. Ich mache das zwar schon sehr lange, aber es hat mich ganz anders über mein eigenes Leben danken lassen. Ich habe dadurch eine ganz klare Vorstellung, wie das bei mir mal sein soll. Ohne meinen Beruf hätte ich diese Vorstellung nicht, aber der Tod gehört zum Leben dazu. Ich habe viele Menschen alleine sterben sehen und das ist nicht schön. Deswegen bin ich froh, dass Menschen ohne Angehörige im Hospitz Unterstützung finden.“